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Jetzt habe ich auch meine Cousine infiziert – am Samstag geht sie beim ITU Triathlon in Hamburg über der Sprintdistanz an den Start und ich werde sie rasend begleiten. Unterstützt von Erdinger Alkoholfrei springen wir im Partnerlook Punkt 8:52 Uhr in die Binnenalster, wechseln nach 500m Schwimmen (und einer hoffentlich nicht all zu langen Zeit in der Wechselzone – Höhe Ballindamm) aufs Rad und düsen auf einem 20km langen Kurs erst die Reeperbahn entlang und zurück auf der St. Pauli Hafenstraße wieder Richtung Wechselzone, um noch das Laufen (5km) abzuhaken und um als Duo das Trio komplett zu machen.

Was sagt das Wetter?

Es lässt mit 80% Regenwahrscheinlichkeit und vorhergesagten 17 Grad zu wünschen übrig. In Sachen nordischer Meteorologie wahrt Hamburg mal wieder sein Gesicht und die Touristen an diesem Wochenende können sich auf authentische Bedingungen freuen.

Aber auch wir, die zu 90% aus Wasser bestehen, haben mit den prognostizierten Umständen doch ein vertrautes Biotop – auch wenn dieses außerhalb unser Komfortzone liegt. Aber wie sagt man doch in Hamburg? „Nicht lang schnacken“ und es gemeinsam packen!

Nun aber mal zu ein paar mehr Hintergründen in Sachen Vorbereitung und wie es dazu kam, dass sich Carolin nun jener Herausforderung stellt und auf ihre morgige Premiere in Hamburg schaut.

Warum hast du dich für den Triathlon angemeldet?

Ich habe bereits seit ein paar Jahren immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, an einem Triathlon teilzunehmen, einfach um mich mal einer neuen Herausforderung zu stellen, auf die man sich einzeln vorbereiten muss. Da ich aus dem Handballsport – also einem Mannschaftssport – komme, bin ich es eher gewohnt, meine Leistung in einem Team zu betrachten und mich selbst nicht so hervorzuheben. 

Was reizt dich an dem Trio?

Die Kombination aus drei eigentlich unabhängig voneinander liegenden Sportarten finde ich sehr spannend und genau das samt der Anstrengung wollte ich an meinem eigenen Körper spüren und erleben. Laufen bin ich in den letzten Jahren immer schon gerne gegangen. Da ich in Münster wohne, ist ein Rennrad auch täglich dabei, was man natürlich nicht mit einem richtigen Rennrad-Training vergleichen kann, aber trotzdem ist mir das tägliche Gefühl auf einem Sattel zu sitzen nicht fremd 😀 Nur dem Schwimmen gegenüber stand ich ein wenig skeptisch und musste mich ab März wirklich überwinden, den ersten Schritt zu machen und von da an dann wirklich regelmäßig schwimmen zu gehen. Einmal die Woche war Pflicht, daraus wurden es manchmal auch zweimal. Die Distanzen des Sprint-Triathlons sind einzeln gesehen wirklich keine Hürde, allerdings habe ich vor der Kombination der Dreien schon ein wenig Respekt, da ich diese spezifische Anstrengung in der Form noch nicht durchgemacht habe.

Carolin – oder nur kurz „Caro“ – wie sie in Münster bzw. Nachbars-Örtchen und -Länder leibt und lebt. Fotocredit: privat

Wie war deine sportliche Ausgangssituation und wie hast du dich jetzt gezielt darauf vorbereitet?

Da ich Sport studiere, bin ich das ganze Jahr über mit verschiedenen Sportarten in Berührung und auch eigentlich ständig im Training. Gerade seit Oktober lag der Schwerpunkt hauptsächlich auf dem Turnen (bis März an Geräten wie Reck, Barren, Balken als auch Bodenturnen und ab März stand Bodenturnen und eine Partnerkür im Vordergrund). Leichtathletik kam auch im April dazu, was den läuferischen Aspekt recht gut bedeckt. Allerdings war ich im Februar/ März gefühlt viel häufiger Laufen und vom Gefühl her auch etwas fitter. Das vielseitige Training in der Uni und mein regelmäßiges Schwimmtraining hält mich ganz gut auf Trab, teilweise mogeln sich auch Yoga-Einheiten unter. Demnach war die alleinige Triathlon-Vorbereitung ,,leider’’ nicht das Hauptaugenmerk, da es zeitlich einfach mit der Uni nicht drin gewesen wäre, um beispielsweise die einzelnen Disziplinen noch spezifischer als auch in der Kombi zu trainieren. Rückblickend würde ich sagen, habe ich das Beste daraus gemacht und sehe den Triathlon als meinen ersten richtigen und vor allem großen Wettkampf (neben 2x 10km Läufen), an dem ich alles geben werde, aber auch meine Spaß haben möchte. Keinesfalls gehe ich da verbissen dran und erwarte irgendwelche Bestzeiten. Ich lasse den Tag nun auf mich zu kommen und werde bereit sein. Freue mich aber auch sehr, mit meiner Cousine, Ramona, zu starten.

#rasendamStart im Doppelpack Fotocredit: privat

Merkst du irgendwelche körperlichen Veränderungen? Was hat sich wie verbessert?

Das Schwimmen hat sich definitiv verbessert. Und ich muss auch sagen, dass ich wirklich gefallen daran gefunden habe, regelmäßig Schwimmen zu gehen. So bin ich jeden Mittwoch, vor meinem Uni-Fußballkurs, in Stadtbad in Münster gegangen und habe gut 35 Minuten meine Bahnen gezogen. Anfang Mai habe ich auch mit dem Kraulen angefangen und das als eine Person, die sonst nie wirklich schwimmen gegangen ist, war das schon eine Aufgabe für sich. An dieser Stelle kann man aber dazu sagen, dass ich auch einen Rettungsschwimmer Silber habe. 

Was sind deine sportliche Stärken als auch Schwächen?

Motivation zu finden, fällt mir in der Regel nicht schwer – insbesondere, wenn ich ein Ziel (wie den Triathlon) habe, bin ich fleißig dabei und möchte auch einiges dafür machen. Teilweise gebe ich vielleicht zu schnell auf… Also z.B. bei Läufen ist es manchmal so, dass ich mir denke: „Ok, das Stückchen läufst du noch, dann kannste aber auch die letzten paar Hundertmeter doch lieber nochmal auslaufen und einen entspannteren Gang fahren.“ 

Wovor hast du möglicherweise Angst, Respekt?

Das ich mich zu schnell verausgabe. Gerade weil ich die drei Einheiten noch nie hintereinander trainiert habe, bin ich sehr gespannt, wie ich mit meiner Krafteinteilung zurecht komme. Ich hoffe, dass ich mit einem Lächeln im Gesicht ins Ziel einlaufen werde. 

Worauf freust du dich? Woher nimmst du die Motivation?

Hamburg ist eine wunderschöne Stadt und gerade da auch meine Familie mit dabei sein wird, ist es nochmal ein kleiner Push mehr, alles zu geben. Ich freue mich auf die Stimmung und die Tausenden von Menschen, die alle an diesem Tag ein Ziel haben werden – den Triathlon in ihrer persönlichen, bestmöglichen Leistung zu schaffen. Die Stimmung wird hoffentlich anstecken und das Adrenalin durch die Blutbahnen fließen lassen! 

Wie möchtest du das Rennen angehen? Was ist dein vorrangiges Ziel?

Wie gesagt, hauptsächlich glücklich und gesund ins Ziel zu kommen, da ja auch mein Sportstudium in der darauffolgenden Woche während der Prüfungsphase Leistungen abverlangt. 

Was hast du in den Wochen neu über dich gelernt? Was fiel dir schwer/ leicht?

Einmal in den Rutsch des Schwimmen-Gehens zu kommen und dabei zu bleiben, fiel mir im Endeffekt doch relativ leicht, auch wenn ich anfangs nicht ganz so motiviert war. Aber diese Einheit habe ich ein wenig als morgendliche Mediation gesehen und als Zeit für mich, in der ich so viel schwimme wie ich schaffe und dabei meine Gedanken frei lassen kann. Außerdem startet man gleich viel frischer in den Tag. Das Lauftraining musste ich wie gesagt leider aus zeitlichen Gründen etwas vernachlässigen, da Turnen super viel Zeit in Anspruch genommen hat oder auch immer noch nimmt. Das bedauere ich ein wenig, aber daran kann man nun nichts mehr ändern. 
Ich gehe mit einer sehr positiven und freudigen Einstellung an diesen Tag und bin sehr gespannt, was ich danach darüber denke!

Das bin ich auch und gleichzeitig schon heute stolz, dass du dich dieser sportlichen Challenge stellst! Aber es liegt uns einfach im Blut, Cousinchen, gell? Und bei uns beiden weiß ich einfach, dass es – gleich wie das Rennen ausgehen mag – ein besonderer Tag wird, bei dem wir zwei – wenn auch nicht zwingend auf der Strecke dafür aber stets im Herzen – im Gleichschritt unterwegs sind! #letsdoit

Von Ramona