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Mein Alltag ist bekanntlich ein stetiger Wechsel zwischen der sesshaften Arbeit am Laptop und dem leistungsorientierten Lauftraining. Meine Eintrittskarte quasi, um am Wettkampftag in Sportdress und Diktiergerät neben der Elite an der Startlinie zu stehen, um sich nach Zieleinlauf das Exklusivinterview zu sichern. Zugegeben: Die wahre Elite ist schon frisch geduscht und umgezogen, ehe ich im Ziel eintrudele. Immerhin aber hat mir mein Training den ein und anderen Start mit den Topläufern unseres Landes beschert. Zudem ist der Sport für mich der perfekte Ausgleich zur kognitiven Arbeit. In meinem Train-Write-Eat-Repeat-Modus kommt die Regeneration allerdings oftmals etwas zu kurz.

Aus zwei mach eins

Es wäre doch mehr als praktisch, meine sesshafte Tätigkeit zeitgleich effektiv für die vernachlässigte Regeneration nutzen zu können: Kopfarbeit leisten und sich parallel die müden Beine wieder fit massieren lassen. Das soll laut Produktversprechen mit den Reboots gelingen, die ich für zwei Wochen getestet habe.

Reboots – was steckt überhaupt dahinter?

Diese an einen Raumanzug erinnernden Massagestiefel sollen die Regeneration meiner Muskeln unterstützen. Mithilfe einer Reihe von Luftkammern, die nach und nach mit Druckluft gefüllt werden, entsteht eine Art Kompressionswelle, die an meinen Beinen entlangwandert. Das hilft die trainingsbedingten „Schäden“ (Katabolite wie Laktat und Harnsäure) schneller abzutransportieren und ermüdete Muskeln schneller wieder fit zu machen.

Laut Hersteller belegen Studien die regenerative Wirkungsweise der Reboots. Muskelverspannungen und -schwellungen werden kleingehalten, die Beine sind somit nach harten Trainingseinheiten schnell wieder beweglich und einsatzfähig. Aber auch vor dem Training kann die Beinmuskulatur aktiv auf die anstehende Belastung vorbereitet werden – eine Art druckbedingtes Warm-up, das die Durchblutung anregt (empfohlen werden hier 10 Minuten bei mittlerer Intensität).

Druckluftstiefel an und los geht’s

Laufen erfordert bekanntlich keine große Vorbereitung – Schuhe an und ab dafür. Genauso simpel empfand ich das Set-up der Boots mitsamt Gerät: Als mich das Paket erreicht, sind die Beinmanschetten bereits an das Schlauchset angeschlossen und ich muss diese lediglich mit dem Steuergerät verbinden. Ich schlüpfe in die Massagestiefel und lege mir schon einmal meinen Laptop in Reichweite. Anschließend entscheide ich mich für eines der sechs individuellen Programme, bestehend aus kurzen, langen oder besonders intensiven Massagezyklen. Optional kann man durch konkrete Auswahl bestimmte Bereiche von der Massage „verschonen“ bzw. sie nur gezielt dort stattfinden lassen. Beispielsweise wenn es schmerzende Stellen gibt bzw. die Oberschenkel oder die Waden eher fest sind.

Laufen erfordert bekanntlich keine große Vorbereitung – Schuhe an und ab dafür. Genauso simpel empfand ich das Set-up der Boots mitsamt Gerät.

Ich bin positiv überrascht!

Für meine erste Session wähle ich gleich einen 45 Minuten langen Massagezyklus mit hoher Intensität. Im ersten Moment fühle ich mich leicht benebelt im Kopf, was sich aber schnell wieder legt. Das sollte der ein oder andere Sportler bereits von den physiotherapeutischen Massagen kennen, denn danach fühlt man sich häufig auch etwas dösig. Das liegt daran, dass das vegetative Nervensystem angesprochen wird. Es reguliert Atmung, Verdauung, Stoffwechsel und Wasserhaushalt. Schon während der Session und natürlich im Anschluss fühlen sich meine Beine wohlig entspannt und deutlich leichter an.

Tragekomfort – passgenau wäre besser

Aufgrund der von unten nach oben wandernden Druckwelle rutschen mir die Boots während der Behandlung in regelmäßigen Abständen etwas herunter, sodass ich sie zwischendurch immer wieder hochziehen muss. Das liegt vermutlich an der Größe. Meine „zarten“ Beine bräuchten eigentlich eine Nummer kleiner. Derzeit werden die Boots aber leider nur in den Größen M und XL angeboten. S oder gar XS wäre für mich wohl besser geeignet. Dennoch leidet der Druck und damit der Effekt durch das Herunterrutschen meiner Meinung nach nicht.

Schneller wieder im Training

Bereits nach der ersten Anwendung verspürte ich einen positiven Effekt. Denn eigentlich bin ich es nach intensiven Trainingseinheiten gewohnt, ein, zwei Tage lang schwerere Beine zu haben. Mit den Reboots hingegen fühlen sie sich leichter und irgendwie auch weicher an. Somit konnte ich auch schneller wieder ins Training finden. Offenbar nimmt die druckbedingte Behandlung den Beinen die trainingsbedingte Anspannung tatsächlich.

Das kommt mir ganz gelegen, denn ich bin sowieso eher eine, die den Ruhetag im Trainingsplan lieber streicht und zumindest moderat weitertrainiert bzw. sich lieber aktiv regeneriert.

Ich trage die Boots im Testzeitraum auch gerne an Tagen, an denen ich lange auf den Beinen bin oder stundenlang sitzen muss. Dann ziehe ich sie mir gerne auch abends einfach nur vor dem Fernseher über.

Eine Wohltat – nicht nur nach dem Training

Ich trage die Boots im Testzeitraum auch gerne an Tagen, an denen ich lange auf den Beinen bin oder stundenlang sitzen muss. Dann ziehe ich sie mir gerne auch abends einfach nur vor dem Fernseher über. Ich persönlich empfinde es als Luxus, mir die Beine massieren zu lassen – wann und wie oft ich will, ohne jemand anderen dazu zu benötigen.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Preislich sind die Boots natürlich kein Schnäppchen (Kosten: knapp 800 Euro), aber für den ein oder anderen lohnt sich diese Investition möglicherweise. Saunagänge oder Physiotherapien läppern sich kostentechnisch am Ende auch. Natürlich gibt es auch günstige Methoden und Tools, um kostengünstig zu Hause etwas für die Regeneration zu tun. Faszienrollenwie die von Blackroll zum Beispiel – wahlweise auch mit vibrierendem Booster-Einsatz. Nicht immer angenehm, aber bei regelmäßiger Anwendung auch eine effektive und natürlich deutlich preiswertere Variante.

Der Zeitsparfaktor

Die Reboots sind schnell und zu jeder Zeit einsatzbereit. Keine Terminvereinbarung nötig, keine langen Hin- und Rückwege. Keine extra „Einheit“, während der man nichts anderes erledigen oder genießen kann. Das bringt wiederum einen Zeitgewinn mit sich. Und gerade der Faktor Zeit ist bei vielen Profisportlern oftmals ein Problem.

Fazit: Wer es sich leisten kann, für den zahlen sich die Reboots langfristig aus

Es ist nicht von der Hand zu weisen: Die Reboots bringen müde, schwere Beine schnell wieder in Schwung! Die Durchblutung wird merklich angeregt und somit auch die Regeneration beschleunigt. Insbesondere für Leistungssportler, die selten in Vollzeit ihren Sport betreiben dürfen und nebenher arbeiten oder studieren, bleibt oft wenig Zeit für die notwendige Regeneration. Die bedingt jedoch maßgeblich die Leistungsfähigkeit.

Meiner Meinung nach lohnt sich die Investition, wenn man den Sport ambitioniert und leistungsorientiert betreibt. Die Effizienz und der Zeitfaktor sprechen für sich. Der regelmäßige Reboots-Einsatz zahlt sich somit nicht nur leistungstechnisch, sondern nach einigen Monaten auch finanziell wieder aus, weil man auf der anderen Seite (Sauna, Physio) einsparen kann.

Von Ramona