Wenn du dir dein Leben getragen von vier Säulen vorstellst, welche sind diese jeweils?
- Familie und Freunde
- Partnerschaft
- Studium und Psychologie
- Sport und Natur
Was darf bei dir im Alltag nicht fehlen?
Einen guten Kaffee und Bewegung.
Was stimmt dich glücklich, was regt dich auf?
Glücklich: Wenn die Sonne scheint, ein gutes Training, gute und lange Gespräche mit Freunden/Bekannten, schöne Orte entdecken, Laufen und Quatsch machen.
Was mich aufregt: Zigarettenrauch… Warten, wenn ich Hunger habe und nichts zu essen da ist und wenn ich mal wieder persönliche Gegenstände verloren habe.
Deine (heimliche) zweite Leidenschaft?
Kaffee trinken, gute Musik hören, ins Kino gehen und Filme schauen.
Welche Erfahrung hat dich maßgeblich als Mensch und Sportler geprägt?
Wettkampferfahrungen: Umgang mit Stress, Kennenlernen eigener Grenzen/ Schwächen/Stärken. Von zu Hause ausziehen, ein selbstständiges Leben führen zu können und eigene Verantwortung zu übernehmen.
Was gibt dir der Sport?
- Ständig neue Erfahrungen und die ständige Konfrontation mit dem inneren Schweinehund.
- Freude aber manchmal auch Traurigkeit und Enttäuschung.
- Viele wunderbare Menschen, die ich durch den Sport kennenlernen durfte.
- Reise… kuriose Ecken Deutschlands und Europas kennenlernen.
- Ausgleich und Ruhe.
- Muskelkater
Wo liegt deine gesunde Mitte?
Je nach körperlicher Verfassung und Stressbelastung ist das unterschiedlich. Ich glaube, dass ich durch mein Studium und den Sport eine gute Balance gefunden habe. Im Prüfungsstress geht natürlich diese Balance etwas verloren oder auch, wenn harte Trainingsbelastungen oder Wettkämpfe anstehen. Dann bin ich froh, wenn ich weiß, ich kann den Halt bei meiner Familie, meinen Freunden und bei Marcel finden.
Ein Blick ins Training
Worauf kommt es bei deiner Disziplin an?
Schnelligkeit, Ausdauer und taktisches Geschick miteinander verbinden zu können.
Ein ständiges Wachsein im Rennverlauf und ein Gefühl fürs Timing: zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber ich denke, das Wichtigste ist: Spaß am Laufen 🙂
Wie sieht dein spezifisches Training aus? Worauf legst du persönlich Wert?
Mein Training ist sehr abwechslungsreich: Ich gehe in den Kraftraum, dort steht beispielsweise Langhanteltraining an oder Athletik. Dann ist von Sprints bis zum Fartlek, Tempordauerlauf, dem klassischen langen Dauerlauf am Sonntag, kurzen und langen Tempoeinheiten auf der Bahn alles dabei. Meistens alles innerhalb einer Woche, manchmal der Fokus eher auf dem Sprint, mal eher auf der Ausdauer…
Was bekommst du von deinem Trainer häufiger zu hören?
„Schneller Hanna… SCHNEEELLER“ (beim Sprinttraining oder Koordinationsübungen).
Welche Einheiten würdest du lieber aus dem Trainingsplan streichen? Welche liegen dir dagegen besonders gut?
Das würde ich streichen: Krafttraining an Geräten oder allgemein Krafttraining. Es macht mir einfach nicht so viel Spaß und ich mag es nicht in abgeschlossenen Räumen zu trainieren, ich bin lieber an der frischen Luft und genieße die Natur.
Was liegt mir gut: Ob ich es mir gut liegt, ist eine andere Sache, aber am liebsten mache ich Tempoläufe mit meiner Trainingsgruppe – da ist es eigentlich egal, welches Programm. Hauptsache man steht es gemeinsam durch, wechselt sich mit der Führung ab und merkt dann doch, dass es besser läuft als gedacht 🙂
Was sind deine Schwächen als auch Stärken?
Schwächen: Kraftausdauer, Krafttraining und alles in Verbindung mit dem Wort Kraft…. Trainingseinheiten Samstag morgens auf der Bahn, denn ich bin kein Mensch, der morgens gute Leistung abliefern kann.
Stärken: Auf meinen Körper zu hören… im gewissen Maß muss man sich im Training quälen, aber ich denke, ich habe ein gutes Gefühl dafür, wann ich einfach mal meine Ruhe brauche.
Was motiviert dich?
- Wenn ein Training für mich gut war und Spaß gemacht hat.
- Das Gefühl zu haben, noch nicht meine Grenzen vollständig ausgetestet zu haben.
- Auf ein Ziel hinzuarbeiten und zu sehen, dass das, was man sich vorgenommen hat, in Erfüllung ging.
- Positiver Nervenkitzel.
Wie wirst du schnell wieder fit? Dein Regenerationstipp?
Wenn eine Erkältung im Anmarsch ist, dann ziehe ich im Training meistens sofort die Handbremse. Ich merke auch, dass ich im Training auch mental nicht mehr fähig bin, alles zu geben und so macht das keinen richtigen Spaß.
Ich tue dann meistens das, was mir gut tut. Meistens trabe ich dann einfach nur ganz langsam vor mich her, weil ich etwas frische Luft schnappen will, mehr aber auch nicht. Ich weiß, dass wenn ich die Zeichen meines Körpers missachte, dann habe ich gleich mehrere Wochen intensives Training verloren. Lieber mache ich dann vier, fünf Tage frei oder nur ganz lockeres Training und komme dann wieder gesund ins Training zurück. Auch dann erwarte ich aber noch keine Wunder oder besondere Trainingsleistungen von mir… Weniger ist manchmal mehr!
Dein persönlich größter Erfolg bislang?
Der Einzug ins WM-Finale im letzten Jahr.